Strom gilt als wertvollste Energie. Doch schon unsere Stromerzeugung ist wenig effizient:
Rund zwei Drittel des vorhandenen Energiegehaltes von Kohle, Gas oder Öl gehen bereits in
der Produktion verloren. Einer von vielen guten Gründen, den eigenen Stromverbrauch zu
senken und damit aktiv etwas für Klimaschutz und Geldbeutel zu tun. Ein Umstieg auf Ökostrom ist der erste sinnvolle Schritt, denn mit ihm wird lediglich 40 g CO2 pro Kilowattstunde verbraucht. Bei herkömmlichen Strom sind es 600 g. Aber es gibt noch mehr Tipps.
Achte auf die Kennzeichnung des Energieverbrauchs: Geräte, ab A+++ sind besonders sparsam!
Der Alte darf raus! Schon ein Kühlschrank Baujahr 2000 ist wegen großer technischer Fortschritte veraltet – der Austausch lohnt sich fast immer. Keine Reparaturen mehr!
Größe entscheidet! 100 l mehr Inhalt bedeuten bis zu 30 % mehr Strom. Wie groß muss dein Neuer tatsächlich sein?
Ohne Sterne! Gefriergerät vorhanden? Kühlschränke ohne Sterne-Fach verbrauchen ein Drittel weniger.
Je kühler, je lieber? Kühlgeräte mögen es außen kühl aber innen lieber „optimal“: 7°C statt 5 °C im Kühlschrank spart 10 %. Ein Kühlschrankthermometer kostet wenig und hilft bei der Einstellung.
Kein Dauerlauf! Alte Reservekühlschränke bewusst und kurz nutzen. Ausschalten nicht vergessen!
Geschirrspüler arbeiten sparsamer als jeder Handspüler – aber nur, wenn du nicht vorspülst!
50 statt 65! Sauberes Geschirr schon bei niedriger Temperatur – einmal im Monat 65 °C pflegt und reinigt die Maschine.
Nur volle Geräte sind gute Geräte! Einerlei, ob Trockner, Wasch- oder Spülmaschine.
ecotopten: Die gute Adresse für noch mehr Tipps und umweltfreundliche Kaufempfehlungen. (www.ecotopten.de)
Beim Kauf einer neuen Waschmaschine wählst du am besten ein Modell, das sich an deine Warmwasserleitung anschließen lässt. So wird fürs Waschen wesentlich weniger Energie verbraucht, als wenn das Wasser konventionell über die Heizspirale der Maschine erhitzt wird. Zudem sollte das Modell natürlich wasser- und stromsparend sein (unter www.ecotopten.de werden die verbrauchsärmsten Geräte gelistet).
Nicht zu heiß: Waschen bei 40 °C statt 60 °C spart fast die Hälfte an Strom, 30 °C sogar zwei Drittel. Sauberkeit beginnt mit neuen Maschinen und modernen Waschmitteln schon bei 20 °C!
Wind und Sonne statt Strom! Einmal im Freien trocknen spart 1,5 bis 2 kg CO2.
Regenwasser ist zum Waschen da: Bist du Hauseigentümer? Dann könnte eine Anlage zur Regenwassernutzung für dich interessant sein. Das daraus gewonnene Wasser kannst du zum Beispiel für deine Waschmaschine verwenden. Eine weitere Möglichkeit ist Grauwassernutzung, bei der das recycelte Abwasser aus Dusche und Waschbecken für die Toilette zweitverwendet wird. Einrichtungen wie die Bremer Umwelt Beratung informieren über solche Techniken.
Flatrate – jedoch nicht für’s Klima: Dank Flatrate ist so mancher Computer Tag und Nacht mit dem Internet verbunden. Kostet ja nichts – denkt man. Mit oder ohne Datentransfer, ein Router verbraucht 24 Stunden Strom. Umgerechnet sind das rund 34 kg CO2 im Jahr. Hinzu kommen Computer und angeschlossene Geräte wie Drucker, Scanner oder Lautsprecher – sie alle haben Stand-by-Verbräuche.
Nachtruhe! Schon 8 Stunden Auszeit spart ein Drittel!
Megasound hat seinen Preis: Subwoofer oder Aktivboxen sorgen für Klangerlebnisse, doch die Lautsprecher brauchen dafür eine eigene Stromversorgung. Durchschnittliche 27 W Leistungsaufnahme allein im Stand-by entsprechen gut 100 kg CO2 im Jahr.
Klimafreundlicher Fußtritt! Funksteckdosen oder moderne Mehrfachsteckerleisten mit praktischem Fußschalter helfen bequem – so einfach gibt die Anlage Ruhe.
Klein, aber oho! Bei Fahrradlampen, Digitalkameras und Co. solltest du Akkus, also wieder aufladbare Batterien, nutzen. Sie sind zwar in der Anschaffung teurer, aber bis zu 1000 Mal wieder verwendbar und somit viel umweltfreundlicher. Die Entsorgung von Altbatterien erfolgt über den Sondermüll. Hier stehen z. B. im Supermarkt Behälter für dich bereit.
Warum nicht ins Kino gehen? Mit großem Flachbildschirm, DVD-Recorder oder Beamer wird Fernsehen zum Erlebnis. Häufig wird noch ein Satelliten-Empfänger oder eine Set-Top-Box benötigt. Sehr große Bildschirme verbrauchen sehr viel Strom. Da kommen leicht 100 Euro und mehr zusammen – Jahr für Jahr.
Tipp: Neugeräte sollten nicht mehr als 1 W im Stand-by verbrauchen.
Stromsparmodus einstellen: Das ist meist nicht die Voreinstellung! Im Sparmodus ist jedes Gerät klima- und kostenfreundlicher. Macht mindestens 10 Euro für die Klimakasse.
Auch bei der täglichen PC-Nutzung lassen sich Konsum-Entscheidungen treffen. Schon fast legendär ist der vor einigen Jahren von Spiegel Online verbreitete Satz "Eine Such-Anfrage bei Google verbraucht genauso viel Strom wie eine Energiesparlampe benötigt, um eine Stunde lang zu leuchten.“ (vollständiger Artikel). Alternativen zum Marktführer sind „grüne Suchmaschinen“ wie Ecosia und Znout. Entstehende CO2-Emissionen gleichen sie aus, indem sie etwa Zertifikate für erneuerbare Energien kaufen oder einen Großteil der Werbeerlöse an Regenwaldprojekte spenden. Ihre Suchergebnisse beziehen sie von den Großen der Branche.
Das Aus für die Glühlampe! 1879 wurde die Glühbirne von Thomas Edison erfunden. Seitdem hat sie sich technologisch nicht weiter entwickelt und steht vor dem Aus. Seit 2013 ist die Vermarktung aller Glühlampen in der EU verboten. Und das ist gut so! Denn eine Glühlampe wandelt nur 5 % der eingesetzten Energie in Licht um. 95 % werden als Wärme abgestrahlt.
Energiesparlampe als Übergangslösung: Energiesparlampen sind Kompaktleuchtstofflampen und wandeln den Großteil der Energie in Licht um. Sie sind um 80 % sparsamer als die Glühbirne! Auch für Wohnbereiche, in denen du nicht so viel Zeit verbringst, ist die Nutzung von Energiesparlampen in vielen Fällen sinnvoll. Die Leuchtmittel lohnen sich bereits ab einer Nutzungsdauer von 30 Minuten pro Tag.
Doch es gibt auch Nachteile dieser Technik: Flammschutzmittel können gesundheitsschädliche Dämpfe erzeugen, lange Aufwärmphasen machen die Lampen ungeeignet für Räume, in denen es sofort hell sein sollte wie beispielsweise dem Treppenhaus. Auch enthalten sie geringe Mengen an Quecksilber und dürfen nicht im Restmüll entsorgt werden.
Auch hier auf Qualität achten: Bei Energiesparlampen gibt es Qualitätsunterschiede, und nicht jedes Billigmodell erreicht die genannten 10.000 Stunden Haltbarkeit. Es kann sich durchaus lohnen, ein paar Euro mehr zu investieren. Wer clever ist, besorgt sich vor dem Kauf Testberichte. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt Verbrauchern, nur von der Stiftung Warentest geprüfte Qualitätsprodukte zu wählen.
Energiesparlampe und Sicherheit: Dir zerbricht mal eine Energiesparlampe? Behalte einen kühlen Kopf. Bringe Kinder und Haustiere sofort aus dem Raum. Die dena (Deutsche Energie-Agentur) rät, die Bruchstücke vorsichtig mit einem angefeuchteten Papiertuch aufzunehmen, in einer Plastiktüte oder einem Einmachglas luftdicht zu verpacken und zu einer Schadstoffsammelstelle zu bringen. Zudem wird empfohlen, nicht den Staubsauger zu benutzen und Hautkontakt zu vermeiden. Lüfte sofort und gründlich mindestens 30 Minuten lang. Kaufe zukünftig nur Modelle mit Splitterschutz.
Zeitschaltbetrieb und Dimmer: Du hast von Energiesparlampen gehört, die nicht für Zeitschaltbetrieb und Dimmer tauglich sind, und hast daher Angst, mit dem falschen Modell „brandgefährlich“ zu leben? Die meisten Energiesparlampen sind heutzutage schaltfest. Das Merkmal sei auf den neuen Packungen vermerkt, ebenso wie die Dimm-Fähigkeit, sofern gegeben. Für Zeitschaltbetrieb raten Hauswarte übrigens, die Zeit etwas länger einzustellen. So halten die Leuchten länger.
LED als echte Alternative! Nur die können wirklich mithalten: Lichtemittierende Dioden, kurz LEDs. Die neuesten Tests küren die LED-Lampen mit einem „Sehr gut“ bereits zum Testsieger. Sie haben einen um 90 % geringeren Stromverbrauch als die klassische Glühbirne und amortisieren die (noch) hohen Anschaffungskosten durch geringe Stromkosten und eine doppelt so lange Lebensdauer wie Kompaktleuchtstofflampen. LEDs werden nicht heiß und erreichen sofort hohe Helligkeiten bei sehr natürlicher Farbwiedergabe. Sie enthalten keine giftigen Substanzen und flackern nicht.
Fazit: Spare nicht beim Anschaffungspreis, sondern bei den Folgekosten. Der Umstieg von Glüh- und Halogenlampen auf LEDs spart Strom und Energie!
LED oder Energiesparlampen fachgerecht entsorgen: Unter www.lichtzeichen.de findest du die nächstgelegene Annahmestelle. Das kann ein Fachgeschäft oder ein Recyclinghof sein (diese sind auch unter www.bremereb.de verzeichnet).
Unser Tipp: Bilde „Recyclinggemeinschaften“ mit netten Nachbarn und Verwandten. Einer von Ihnen sammelt die ausgedienten Leuchtmittel so lange, bis sich ein Gang zwecks Abgabe lohnt – und danach ist der nächste an der Reihe. So ist jeder nur alle paar Jahre lang dran, und die Recyclingmoral bleibt hoch.
Persönliche Energiewende einläuten: Der Wechsel zu Ökostrom ist kein Buch mit sieben Siegeln mehr. Online kann man sich schnell und umkompliziert für ein Ökostromangebot entscheiden. Der Anbieter übernimmt das notwendige Prozedere. Es braucht also tatsächlich nur ein Hochfahren des Laptops, wenn man bequem auf dem Sofa sitzt. Ökostrom ist CO2-neutral und damit eine der wichtigsten Konsumentscheidungen, die wir treffen können.